Die ganze Nacht hat er tierisch geschnarcht, so dass es sogar mir auf'n Sack ging. Da ich oben geschlafen habe, konnte ich durch Bettgewackel das Geschnarche abbstellen. Allerdings hat der Typ absolut erbärmlich gestunken, das haben sogar die beiden Frauen als extrem widerlich empfunden. Darum stand das Fenster auf, was der Typ aber nicht wollte, weil man so das stündliche Gebimmel der Kirche zu laut hören würde.
Als ich dann ziemlich genervt gesagt habe, dass das Fenster so lange aufbleibe, bis er sich gewaschen habe, weil wir seinen Gestank nicht ertragen, war er ruhig.
Dann der Morgen. Normalerweise geht das Licht immer um 6:00, spätestens 6:30 an. Wir haben das Licht um 6:45 angemacht, damit wir packen konnten. Da ist der Schwachmat ausgerastet, weil er (als einziger) noch schlafen wollte. Ich bin dann noch gut mit ihm aneinander geraten und die Frauen haben sich auch mit den Worten "a bad camino, asshole" von ihm verabschiedet.
Als ich die Story anderen erzählt habe, wussten die schon, um wen es sich handelt. Er soll ständig in den Herbergen negativ auffallen und aus einer sogar rausgeschmissen worden sein... Tja, so etwas gibt es hier auch, aber bisher ein Einzelfall.
Die heutige Strecke war mit 22 km erfreulich kurz.
Es gab auch keine besonderen Vorkommnisse, wohl aber eine schöne Landschaften.
Irgendwie bin ich total erledigt und gehe daher früh ins Bett vielleicht gehe ich noch in die Kathedrale, vielleicht aber auch nicht :)
Die Geschichte zu den Hühnern (aus dem Reiseführer) :
Santo Domingo de la Calzada ist für folgende Legende berühmt: Ein Ehepaar war mit seinem Sohn auf Pilgerfahrt nach Santiago und übernachtete in einem Wirtshaus in Santo Domingo. Die Wirtstochter verliebte sich in den Sohn, aber der wollte nichts von ihr wissen und zog am nächsten Tag mit seinen Eltern weiter. Das beleidigte Mädchen hatte aber einen silbernen Becher in das Gepäck des Jungen gesteckt und zeigte ihn des Diebstahls an. Der Becher wurde entdeckt und der Junge zum Tod durch Erhängen verurteilt.
Als die Eltern nach Vollstreckung der Todesstrafe noch einmal zu dem Baum gingen, an dem ihr Sohn hing, stellten sie überrascht fest, dass der Junge lebend am Galgen hing, denn Santo Domingo stützte ihn an den Beinen. Das Ehepaar begab sich also zum Richter, um ihm von dem Wunder zu berichten, das ja die Unschuld ihres Sohnes bewies. Der Richter saß gerade am Mittagstisch und sagte, dass der Junge so lebendig sei wie die zwei Hühnchen, die er gerade verspeisen wollte. Daraufhin flogen die beiden Tiere davon. Seitdem werden in der Kathedrale von Santo Domingo in einem Käfig ein weißer Hahn und weiße Hennen gehalten, die wöchentlich ausgewechselt werden.
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| Das wird bald guter Wein werden. |
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| Immer wieder gibt es riesige Strohlager am Wegesrand. Man beachte den Mann ganz links |
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| Die Ersatzmannschaft für die Kathedrale |
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| Es reizt mich schon, aber wer weiß, was da schon für Stinker drin waren |







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