Mittwoch, 30. September 2015

Kap Finisterre - Ende der Reise

Wie für viele andere auch, ist der Jakobsweg erst am Kap Finisterre für mich zu Ende; dem Ende der Welt, wie man im Mittelalter glaubte, weil es der westlichste Punkt des europäischen Festlands ist (was aber auch nicht wirklich stimmt).

Natürlich habe ich auch (mehrfach) den Sonnenuntergang am Leuchtturm des Kaps entgegengefiebert und nach alter Tradition ein verschlissenes Kleidungsstück - mein Schlaf-T-Shirt - verbrannt. Irgendwie löst dieses Naturschauspiel und diese Zündelei mehr bei mir aus, als der Anblick der Kathedrale in Santiago. Es ist ein würdiger Anblick und der passendste Ort für so einen wunderbaren, langen Weg.
Es war eine Parabel des Wegs. Ich saß alleine auf den Klippen und ein Italiener sprach mich an, ob ich ein Foto von ihm machen könnte, weil er keine Kamera hat. Das ist natürlich nie ein Problem und er wusste auch nichts von dem Meilenstein 0,0 und dem Sonnenuntergangsspektakel inkl. Verbrennen von Klamotten. Eigentlich wollte er schnell wieder weg, aber so kam es, dass wir über eine Stunde zusammen saßen und uns den Sonnenuntergang zusammen angeschaut haben. Auch er fühlte ganz stark, angekommen zu sein und als wir auseinander gegangen sind, war es so, als ob wir uns lange kannten, weil wir das gleiche erlebt haben. Natürlich haben wir auch alle Kontaktdaten ausgetauscht.

Beim Verbrennen der Kleider kamen wieder die Geschwister Zoran und Marie aus Frankfurt, die ich zuletzt in Leon gesehen habe. Die Freude über das Wiedersehen war groß und morgen werden wir uns wieder treffen. Auch sie machen hier ein paar Tage Urlaub.

Ein Fazit kann ich, wie gesagt, nicht geben, aber ich bin unheimlich froh, dass ich das "Projekt" durchgezogen habe und sehr stolz darauf, dass ich es auch geschafft habe.
Das war nicht immer selbstverständlich. In der Mitte des Weges, als ich dezent Schmerzen hatte, habe ich meine Kinder so sehr vermisst, dass ich kurz davor stand, abzubrechen und nach Hause zu gehen. Dann aber kam Uwe und hat mich mitgezogen. Dafür bin ich Dir unendlich dankbar, Uwe!!!

Ab da an war der Weg auch anders. Wandern war jetzt keine Strapaze oder Pflicht mehr, sondern im Gegenteil eher das, was mich entspannte. Ohne Druck loslaufen und an schönen Bars pausieren, um dann irgendwann nachmittags einzukehren.
Körperlich fühle ich mich jetzt richtig gut. Ich weiß, dass ich locker 35 km am Tag zurücklegen kann und wenn es sein muss, auch 50 km. Unter 10 km werde ich kaum noch warm und 20 km sind eine Wohlfühlstrecke.
Am Ende hat mich Santiago doch enttäuscht, Finisterre dafür umso mehr entlohnt und ansonsten denke ich, dass der Weg noch lange, lange nachwirken wird. Ich denke auch, dass ich wiederkommen werde, das wird nicht die einzige Compostela bleiben.

So nebenbei wurde ich auch zur Legende geadelt. Kevin hat die Story aus Burgos in seinem Blog nett beschrieben. Danke Kevin!

Was ich die nächsten 2 Tage machen werde, steht noch nicht fest. Vielleicht gehe ich noch die 30 km nach Muxia hoch. Ein Weg, der immer an der Küste entlang führt und wo das Marienheiligtum der Schiffsjungfrau ist. Dann habe ich wirklich alles mitgenommen, was der Weg so bietet. Allerdings gefällt mir Finisterre so gut, dass ich vielleicht auch hier Abschied von Spanien nehme und 2 Tage Urlaub mache.

Den Blog werde ich in Aachen sicherlich mehrmals überarbeiten. Ich habe noch einiges an Notizen und die Bilder werde ich auch kommentieren und überarbeiten.

Aber jetzt zählt nur die Stimmung am Meer.
Passend dazu fällt mir das Filmzitat von Rutger Hauer aus Knocking on heavens door ein...
"You've never seen the ocean? Don't you know what happens when you get to heaven? In heaven, all they talk about is the ocean. How gorgeously beautiful it is. And all the sunsets that they saw. How you could feel the sun lose its strength. And how the cool water splashed forward and the only fire left was the fire in their souls. And you? You can't say a thing, because you've never been there. Up there, you'll be nothing but a fucked-up outsider"

Hiermit endet nun für mich meine fast 900 km lange Reise auf dem Jakobsweg, die ich niemals vergessen werde.
In diesem Sinne...  Buen Camino und keep walking...

Ein Strand, direkt am Ort
...
Sophia habe ich das letzte Mal in Burgos gesehen. Das war schon was her.
Die Packesel sind immer wieder gern gesehen ... wie im "normalen" Leben auch
Hier soll es zum Strand gehen

Könnte stimmen mit dem Strand
Ja ... sieht gut aus
sehr gut sogar!
...
Das hat etwas von einem Traumstrand. Superweicher Sand, nur eine Handvoll Menschen, bestes Wetter, Meeresrauschen, glasklares Wasser ... herrlich

...


Das Wasser war recht kühl, aber glasklar. Das mit dem traditionellem Bad im Meer (natürlich nackt), habe ich mir mal dezent erspart, aber es haben sich welche getraut. Das Beweisfoto gibt es auf Anfrage ;)

Auch das ist der Jakobsweg ... der letzte Kilometer zum Punkt 0,0
Es ging dezent bergauf ... mal wieder

Meilenstein 0,00 ... ich bin endlich angekommen und so fühle ich mich auch.

Der Leuchtturm von Finisterre
Und hier vom Wasser aus gesehen
Hier geht es etwa 50m runter. Alles natürlich ohne Sicherungen. Man sollte also mit dem Alkoholkonsum aufpassen an dieser Stelle.
Scheiss Bild, aber ich habe abgenommen

Die Kamera kann es leider nicht ansatzweise so rüberbringen, wie es wirklich war. einfach nur genial. Da war die Show in Santiago nichts gegen. Dieses Naturschauspiel haben sich auf den Felsen ca. 100 Menschen angetan ... Tag für Tag.







 
 
 

Da brennt mein Schlaf-T-Shirt, das ich dann in der folgenden Nacht sehr vermisst habe. Es war doch recht kühl.


Das Leuchtfeuer ist eingeschaltet ... ich komme wieder!!!

Tag 34: Santiago - Finisterre

Nach dem gestrigen Abend habe ich doch leichte Kopfschmerzen, aber in den letzten 5 Wochen habe ich ja Schmerzen lieben gelernt.
Also auf zum Bushof, um nach Cee zu kommen. Das ist der letzte Ort vor Finisterre, so dass ich noch ca. 12 km selber laufen kann - die letzte Etappe.
Dort war schon die Hölle los und um 8:57 erfuhr ich, dass ich ein Ticket vorab kaufen muss. Ok, 3 Minuten habe ich ja noch und um 8:59 stand ich mit gültiger Karte an der Haltestelle. Der Weg nach Finisterre führt an der Costa de Morte (Küste des Todes) entlang und war sehr eindrucksvoll mit den vielen Fischerdörfchen und auch Hochseehäfen, wo große Fischtrawler angelegt haben.
Blöderweise ist meine Kamera komplett leer, weil ich gestern Nacht die Jam-Session aufgenommen habe. Darum gibt es erst von späteren Zeitpunkten frische Bilder. Der Tipp im Reiseführer, bloß auf der linken Seite des Busses zu sitzen, ist echt Gold wert.

Jetzt, wo ich das Meer sehe, fühle ich eher, dass ich angekommen bin. Santiago war nett, aber auch extrem kommerziell.
Wie schon geschrieben, ging mir das Spirituelle bzw. das gespielte "wir sind jetzt alle mal voll happy und voll neuer Energie" extrem auf die Nerven und nicht nur mir. Ich denke mal, dass viele sich jetzt etwas aufzwingen (lassen), was noch gar nicht eingetreten ist oder eintreten wird bzw. dass bestimmte Hoffnungen doch nicht erfüllt wurden und darum alles gehypt wird.
Da werden z.B. irgendwelche poetische, spirituelle Sätze vorgelesen und alle sind furchtbar geflasht, weil sie genau das auch fühlen.
Ja, ja...  als ich dann mit dem Weinglas in der Hand "in vino veritas" einer Gruppe zugerufen habe, die gerade auf der Suche nach Gott waren, hatte ich plötzlich auch deren Zustimmung. Teilweise erinnerte mich das an "das Leben des Brian", wo dutzende Propheten nebeneinder standen und irgendetwas erzählten und alle stimmten zu ... "gesegnet sind die Skifahrer" ...

Hier in Finisterre sind viele, die ähnlich denken wie ich. Sie sind froh, wieder unterwegs zu sein, frei zu sein, auch von den Zwängen. Vielleicht ist es auch ein Weglaufen, vielleicht aber auch gerade das Gegenteil davon, denn wenn man unterwegs ist, hat man Zeit, um über vieles nachzudenken. Es gibt kein Fernsehen, Internet, Kirche usw. die einem vorkauen, was man denken muss und wie man sich zu verhalten hat.
Das gefällt mir... aber diese eine Wolke am Himmel gefällt mir gerade weniger.

Die Gegend hier ist sehr grün und an Niederschlag mangelt es nicht. Jedoch ist die Landschaft an der Küste auch sehr rau und felsig, komplett anders als die Nordsee. Darum auch der schöne Name "Costa da Morte"

Vor Jahren ist hier die Prestige auf Grund gelaufen und hat die größte Ölpest in Europa verursacht. Davon ist jetzt nichts mehr zu sehen und auch die Natur soll sich angeblich wieder voll erholt haben. Vorgestern war die Sache nochmal in der Presse, weil irgendein Gerichtsurteil verkündet wurde. Was genau, weiß ich nicht, aber die Spanier haben sich sehr darüber aufgeregt.

So, schnell mal ein paar Bilder zwischendurch, um etwas Neid zu schüren
Das Cruz am Ortseingang von Finisterre


Ende der Bootstour, die ich nur empfehlen kann. So langsam macht sich schon Wehmut breit. Ich will hier nicht weg

Die Bucht am Abend

Der nächste Morgen ... auf dem Weg in die Heimat. Es fällt mir sehr schwer, diesen Ort und den Weg zu verlassen

Sonnenaufgang in Finisterre. Leider muss ich zum Bus und auf den Weg nach Santiago. Gleich sitze ich im Flieger nach Deutschland

Der letzte Morgen in Spanien ... Auf Wiedersehen Camino. Ich komme wieder

Dienstag, 29. September 2015

Tag 33: Santiago de Compostela

Nach dem Ausschlafen bin ich durch Santiago geschlichen. Irgendwie packt mich der Ort nicht sonderlich. Die Gebäude und die Geschichte sind wirklich außergewöhnlich, aber die historische Innenstadt besteht nur aus Restaurants und Souvenirshops, die sogar alle das Gleiche verkaufen. Jeden Tag kommen und gehen tausende Pilger und Touristen. Es ist eine richtige Industrie, diese Menschenmassen zu steuern.
Schön ist es zu sehen, wie die Emotionen hier ausbrechen, wenn die Leute z.T. nach 800 km oder mehr am Ziel sind.

Um 12:00 war dann die obligatorische Pilgermesse an der Reihe. Vor der Messe trat eine Nonne ans Mikrofon und schnatterte etwas rum. Ich dachte, dass sie etwas von wegen Ruhe und Anstand erzählt, so aufgeregt hörte sich das an. Aber letztlich wollte sie allen die notwendigen Lieder beibringen.
Dann fing sie selber an zu singen...  alle Achtung. Die hätte den Soundtrack von Herrn der Ringe bestimmt besser hinbekommen als Enya. Das war Gänsehautfeeling pur.
Die Messe war dann Businnes as usual, aber dann... der Botafumeiro wurde heruntergelassen.

Etwas Hintergrundwissen (von santiago-online.com):
Der Name des großen Weihrauchfasses der Kathedrale von Santiago de Compostela ist galicisch. Er setzt sich aus den Wörtern „botar“ (hier: ausstoßen) und „fume“ (Rauch) zusammen.
Von einem Botafumeiro zu sprechen ist allerdings nicht ganz richtig. Derzeit existieren in Santiago drei solcher Weihrauchfässer (lateinisch Thuribulum): eins aus dem Jahr 1851, das von dem Goldschmied José Losada aus einer versilberten Legierung aus Messing und Bronze gefertigt wurde (Photo 1) und zwei Kopien, die die Madrider Werkstatt von Luis Molina Acedo 1965 und 1971 aus Silber hergestellt hat. Die erste Kopie ziert das Schaufenster eines Ladens in der Calle del Villar in Santiagos Altstadt (Photo 3). Die zweite Kopie wurde der Kathedrale 1971 von der Hermandad de Alféreces Provisionales gespendet und wird im Kapitelssaal aufbewahrt. Sie kam im Jahr 2006 im Dom zum Einsatz, während das Exemplar aus dem 19. Jahrundert in Madrid restauriert wurde.
Der Vorgänger des Botafumeiro aus dem 19. Jahrhundert wurde möglicherweise von Ludwig XI. im 15. Jahrhundert gespendet und trat 1554 seinen Dienst an. Allerdings sollen es auch Franzosen gewesen sein, die ihn später raubten - nämlich Napoleonische Truppen während des spanischen Unabhängigkeitskrieges (1808-1814) im Jahr 1809.
Alcachofa - Gewicht für Seil des Botafumeiro
Nicht um einen Botafumeiro handelt es sich dagegen bei der sogenannten "alcachofa" (Artischocke) - auch als "repollo" (Kohl) bezeichnet. Damit ist vielmehr ein etwa 50 cm hohes eiförmiges Gebilde gemeint, dessen metallene Blätter wie bei einem Kohl oder einer Artischocke übereinander liegen. Die "alcachofa" (sprich etwa: alkatschoffa mit Betonung auf dem o) wird als Gewicht an das Seil des Botafumeiro geknüpft, wenn dieser nach der Messe in die Sakristei gebracht wird. Die Blätter des kunstvollen Gegengewichts lassen sich nach außen klappen und erlauben es so, im Innern der "alcachofa" Kerzen anzubringen. Etwa bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts soll es üblich gewesen sein, das derart beleuchtete Kunstwerk während der Karwoche anstelle des Botafumeiro einzusetzen.
Auch wenn der Botafumeiro der Basilika Santiagos nicht das größte Weihrauchfaß der Welt ist - Lohne (Oldenburg) nimmt für sich in Anspruch über ein 3,21 m hohes und 500 kg schweres zu verfügen - reichen seine etwa 1,50-1,60 m Höhe und 54 kg Gewicht für ein spektakuläres Schauspiel, wenn er von der Puerta de Azabachería bis zur Puerta de las Platerías mit ca. 65 km/h durch das Querschiff rauscht. Seine Größe wird neben der feierlich-liturgischen Funktion auch der notwendigen Verbreitung angenehmen Geruches in einer Kathedrale zugeschrieben, in der es bis 1786 für die Pilger in ihrer großen Zahl üblich war, dort auch zu essen und zu schlafen.
Dem Botafumeiro das Fliegen beizubringen, ist Aufgabe der acht professionellen „tiraboleiros“ (eine Gallegisierung des lateinischen thuribularii); derzeit unter der Leitung des „tiraboleiro mayor“, Armando Raposo. Sie ziehen mit Übung und Geschick gemeinsam an dem zuletzt 2007, 2004 und 1999 verschlissenen und heute 66 m messenden Seil, so daß das Faß am tiefsten Punkt seiner Flugbahn fast den Boden berührt.
Das beeindruckende Ereignis, den Botafumeiro in Bewegung zu sehen, gewinnt noch dadurch zusätzlich an Spannung, daß es über die Jahrhunderte bereits viermal zu Unfällen gekommen ist. Es war Katharina von Aragon, die 1499 ihre Reise nach England in Santiago unterbrach und Zeugin wurde, wie das Weihrauchfaß durch die Fenster des Südportals auf die Plaza de las Platerías stürzte. Aus den Jahren 1622, 1925 und 1937 werden weniger spektakuläre Zwischenfälle berichtet. Menschen kamen dabei jeweils nicht zu Schaden.
Jeder Einsatz des Botafumeiro verursacht Kosten für die acht "tiraboleiros", die Kohle, den Weihrauch und durch den Verschleiß des schweren Seils. Daher ist die Benutzung des großen Weihrauchfasses zunächst auf Gottesdienste an wichtigen Feiertagen begrenzt. Nach der Auskunft des Pilgerbüros kann der Botafumeiro aber gegen Übernahme der Kosten von €300,- auch für die Pilger-Messe um 12 Uhr und andere Messen gebucht werden.
So wie 2013 haben sich auch für das Jahr 2014 der Stadtrat, die Handelskammer und die Hoteliersvereinigung Santiagos mit den Verantwortlichen der Kathedrale auf die Übernahme der Kosten für die Benutzung des Botafumeiros während der Abendmessen immer freitags um 19:30 Uhr geeinigt. Ob das Angebot auf die Sommermonate beschränkt bleibt oder weiter ausgedehnt werden soll ist unklar.
Auf einmal waren alle Handys in der Luft. Die Nonne hat einen Elbensong zum Besten gegeben und die gewaltige Orgel wurde richtig entfesselt. Das war ganz großes Kino...



Hier ist das Schauspiel aus einer anderen Perspektive. Das Video habe ich auf meinem 2016er Camino Portugues gemacht.



Und so sieht das aus, wenn der irdische Stellvertreter Jesu Christi das Teil anwirft.




Leider erreichte mich dann die Nachricht, dass Nina stationär im Krankenhaus ist, um das Augenzittern abzuklären. Am liebsten würde ich jetzt zurückfliegen, aber viel bringen tut das auch nicht. Kurzfristige Flüge sind sehr teuer und viel schneller als Samstag bin ich auch nicht da, weil ich erst einmal halb um die Welt fliegen muss. Ein mitlaufender Neurologe hat mir etwas die Angst genommen, aber die Unbekümmertheit ist weg. Wie geplant, werde ich morgen nach Finisterre gehen, aber immer auf Absprung.
Da hoffe ich mal das Beste ...  und den heiligen Jakob, der im Video hinter dem Altar zu sehen ist, habe ich besucht und mal erzählt, dass er auf Nina achten soll.

UPDATE 2016: Der Neurologe aus Belgien hatte im Nachhinein in allen Punkte Recht gehabt. Wahnsinn!

Auch mein Körper meldet sich trotz der Entspannungsetappen an den letzten beiden Tagen zu Wort, nach dem Motto "hey Arsch, jetzt ist mal langsam gut mit wandern". Die Achillessehne, das Schienbein und auch der rechte Knöchel machen sich gewaltig bemerkbar. Es ist wohl höchste Zeit, wieder on the road zu sein, um die Schmerzen wegzulaufen.

Abends war ich nochmal in der Pilgermesse, aber eigentlich nur, weil ich die Gebeine vom Jakob von nah sehen wollte. Hinter dem Hauptaltar ist die Jakobsbüste und unter dem Altar der Schrein mit einigen Knochen drin. Historiker sind sich angeblich nicht sicher, ob die Gebeine tatsächlich aus der Zeit von Jakob stammen und somit könnten die echt sein bzw. zumindest von einem Zeitzeugen stammen.

Ausblick aus meinem Hotelzimmer, den Hospederia San Martin Pinario
Hier sieht man, wie das feuchte galicische Wetter die Pflanzen an den Gebäuden sprießen lässt.

Die Kathdrale aus dem Park fotografiert. Es ist echt eine Schande, dass das Gebäude so massiv und so lange eingerüstet ist. Auch das Hauptportal, wo die Pilger eigentlich durchzugehen haben, ist verschlossen.

Die Kathedrale ist wirklich sehr, sehr imposant. Innerhalb der Kathedrale gibt es noch ein Dutzend kleinere "Kirchen", die im Laufe der Zeit dazugebaut wurden. Dazu sieht alles noch sehr einheitlich aus.

Auf der anderen Seite der Kirche steht nochmal so eine Batterie von Beichstühlen

Das ist kein Bratwurststand!

Das ist Jakob der Maurentöter. Das ist der Kirche wohl etwas peinlich, weil hinter den Blumen die abgeschlachteten Mauren liegen. Tja, die Menschheit scheint wohl nicht wirklich dazu zu lernen.

Auch bei der Orgel musste man hier übertreiben.
Da ist die Gesangslehrerin

Da hängt die Gulaschkanone ...