Samstag, 29. August 2015

Tag 2: Roncesvalles - Zubiri

Wieder mal ging es früh los: 6:30 und es war stockdunkel. Mit der Kopflampe ist es aber kein Problem und da ich von einer kleineren Gruppe wohl der einzige war, der diese technische Errungenschaft mitführt, hatte ich prompt 10 weitere Pilger hinter mir.

Die Strecke von Roncesvalles nach Zubiri (23km) war im Vergleich zu gestern fast schon ein Spaziergang. Es gab einige fiese Anstiege und auch längere Gefällstrecken. Hat aber alles prima geklappt. Nur die Hitze ist noch etwas, an das ich mich gewöhnen muss. Immer wenn am Wegesrand jemand Orangensaft oder gar kühle Fanta verkauft, kann ich mich nicht zurückhalten.

Um 12:30 war ich bereits am Ziel. Die Herberge ist ein reines Bettenlager, aber immerhin mit Einwegbettlaken und immerhin sind die Sammelduschen nach Männlein und Weiblein getrennt im Gegensatz zu den Waschplätzen ... egal.

Die Strecke habe ich immer noch ohne Blasen geschafft, dafür aber in der Dusche eine fiese Schnittwunde am kleinen Zeh zugezogen, die sicher mehr weh tut. Da ich keine Pflaster bei habe, muss jetzt ein Blasenpflaster herhalten. Die Dinger waren schweineteuer und ich will die zu Hause nicht unbenutzt wegschmeissen. Auf jeden Fall humpel ich jetzt blöde rum :(

Der Jakobsweg ist extrem international. Erst mit einem Schotten ins Gespräch gekommen, dann ein Ire, später dann Brasilianer fotografiert, mit einer Australierin habe ich ca. 5km zurückgelegt, wurde von Argentiniern mit dem Fahrrad überholt und das Ziel habe ich mit einer Truppe Amis und Kanadiern erreicht. Deutsche habe ich bisher nur 1x getroffen. Entweder sind die sehr selten oder extrem unkommunikativ. Fast alle Lachen und haben gute Laune, trotz Schmerzen, aber einige bekommen höchstens einen Grunzer heraus. Das sind bestimmt die Deutschen.

Jetzt muss ich mal schauen, wo ich einen neuen Tour-Guide herbekomme. Das Buch habe ich blöderweise in der alten Herberge liegengelassen. Das Teil gibt es auch es eBook und wiegt somit auch deutlich weniger.

Jetzt ist es noch sooooo früh am Tag, mal sehen, was man hier so machen kann. Vielleicht finde ich eine Post, so dass ich 2 kg an Zeugs nach Hause schicken kann.
Dann suche ich mal eine Pizzeria, denn ich habe tierische Lust auf Spaghetti. Wenn es die hier nicht gibt, koche ich mir die selber. Das macht gerade so eine Wurzelsepp vor mir auch, allerdings stinkenden Reis, Unmengen Eier und noch so etwas fieses.

Im folgenden ein paar Impressionen von der Tour heute.
Morgen geht es nach Pamplona!

Aufbruch um 6:30

Vollmond ... aber die Wölfe heulen nicht.

Camino de Santiago vor dem Morgengrauen.

Irgendwie sieht es nicht spanisch aus hier ...

Die Natur in der Morgendämmerung ... einfach unbeschreiblich schön und aufregend.

Holz!!! Die haben hier Stihl.

Die Schuhe auf dem Zaun taugten wohl nichts. Ich frage mich nur, wie der Besitzer weiter gewandert ist.

Deutz!!!

Die Truppe kommt aus Argentinien

Zielort: Zubrini ... es ist aber auch heiß

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