... schwer, die ersten Worte des Tagesbuchs zu finden.
Dann tue ich jetzt mal so, als ob ich ein Konzept für ein Projekt beginne, so richtig krampfig mit Einleitung und Motivation.
In diesem Blog werde ich versuchen, so ziemlich alles zu sammeln und zu beschreiben, was mit meiner geplanten Tour auf dem spanischen Jakobsweg zu tun hat. Das mag manchmal langweilig sein, manchmal unstrukturiert und manchmal vielleicht auch lesenswert. Das sollte als Einleitung reichen.
Wie komme ich auf den absurden Gedanken, 800 km durch die Pyrenäen und Nordspanien zu latschen und ca. fünf Wochen meines Jahresurlaubs dafür zu verheizen?
Ganz einfach, oder vielleicht auch nicht?
In diesem Jahr hat ein Wendepunkt in meinem Leben stattgefunden. Damit meine ich nicht meinen
nahenden 40. Geburtstag und die damit einhergehende obligatorische Midlife-Crisis, sondern die Trennung von Simone.
Das ist nicht nur eine Trennung von einer Person. Nein, es ist die Trennung von einem bestehenden Leben.
Mein altes Leben existiert so nicht mehr. Ich musste mich von meinem Haus trennen, von meinen Gewohnheiten, in gewissen Teilen auch von meinen Kindern und von meiner Zukunft, wie ich sie mir bisher ausgemalt hatte. Vermutlich muss ich mich noch von vielen anderen Sachen und Gedanken trennen, die ich bis jetzt so noch gar nicht wahrgenommen habe.
Ja, ich MUSSTE mich trennen, von einer Freiwilligkeit ist nicht die Rede.
Nach Wochen der Trauer, der Wut und der Einsamkeit kam auch das Gefühl "hey, ich kann tun uns lassen, was ich will". Ich bin in gewisser Weise wieder frei, auch wenn mich meine drei Kleinen binden
Diese neu gewonnene Freiheit muss ich auch ausfüllen, damit diese nicht in Einsamkeit umschlägt mit all den negativen Auswirkungen.
Als ich mich an den letzten gemeinsamen Sommerurlaub im letzten Jahr erinnerte, den wir in den Pyrenäen verbracht haben, kam irgendwie, irgendwo her der Begriff "Jakobsweg" über den Weg.
Gehört hat davon schon jeder. Spätestens nach Hape Kerkelings Bestseller "Ich bin dann mal weg", kennen es Millionen in Deutschland.
"Ich bin dann mal weg" ... joa, nicht schlecht der Gedanke.
Das sollte als Erstes mal ausreichen. Ich habe jetzt Lust auf einen Kaffee und außerdem nimmt Lauri gerade die Bude auseinander.
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